Pulmonalstenose - Ballonierung und Stent
Pulmonalstenose beim Hund - Ballonierung und Stentimplantation als lebensrettende Therapie
Die Pulmonalstenose ist eine angeborene, häufige Herzerkrankung bei Hunden. Dabei ist die Pulmonalklappe oder der Ausflusstrakt zur Lungenarterie verengt, was zu einer übermäßigen Belastung des rechten Herzens führt. Unbehandelt kann dies zu Ohnmachtsanfällen, Herzversagen oder sogar plötzlichem Herztod führen. Dank moderner Kathetertechniken kann die Engstelle heute minimalinvasiv durch eine Ballonweitung (Ballonvalvuloplastie) und/oder Stentimplantation effektiv behandelt werden.
Was ist eine Pulmonalstenose?
Bei dieser Fehlbildung ist der Blutfluss vom rechten Herzen zur Lunge erschwert. Das rechte Herz muss gegen einen erhöhten Widerstand arbeiten - es vergrößert sich, verliert an Leistungsfähigkeit und kann langfristig versagen.
Typische Symptome:
- Leistungsschwäche
- Kurzatmigkeit
- Schnelles Ermüden beim Spielen
- Ohnmachtsanfälle („Synkopen“)
- In schweren Fällen: Wasseransammlungen oder Atemnot
Viele Hunde zeigen anfangs keine oder nur milde Symptome - manchmal fällt die Erkrankung durch ein Herzgeräusch beim Welpen-Check auf. Behandlungsmöglichkeiten in unserer Klinik.
1. Ballonvalvuloplastie (Ballonweitung)
Dabei wird ein dünner Katheter mit einem Ballon über eine Vene in das Herz vorgeschoben. An der Engstelle wird der Ballon kurzzeitig aufgeblasen, um die Pulmonalklappe zu weiten und den Blutfluss zu verbessern.
Vorteile:
- Minimalinvasiv (kein Brustkorb-Schnitt)
- Kaum Schmerzen
- Sehr gute Erfolgsaussichten bei geeigneter Anatomie
2. Stentimplantation
Ist die Engstelle nicht gut mit einem Ballon behandelbar (z. B. bei muskulärer oder supravalvulärer Stenose), kann ein Stent eingesetzt werden. Dieser kleine Metallrahmen hält die Lungenarterie dauerhaft offen.
Wann wird ein Stent empfohlen?
- Bei komplexeren Formen der Pulmonalstenose
- Wenn eine Ballonierung nicht ausreichend ist oder erfolglos bleibt Nach dem Eingriff
- Stationärer Aufenthalt meist 1-2 Tage
- Schonung für ca. 1 Woche
- Kontrolluntersuchung (Herzultraschall) nach 4-6 Wochen
- Je nach Ausgangsbefund evtl. lebenslange Nachsorge und Therapie
In vielen Fällen verbessert sich die Lebensqualität sofort spürbar - und die Lebenserwartung erhöht sich.
Für welche Hunde ist der Eingriff geeignet?
- Hunde mit diagnostizierter Pulmonalstenose
- Welpen und Junghunde - frühzeitige Behandlung verbessert die Prognose deutlich
- Hunde mit passender Gefäßanatomie (wird vorher per Ultraschall und ggf. CT beurteilt)
Wurde bei Ihrem Hund eine Pulmonalstenose festgestellt?
Unser kardiologisches Team ist auf die minimalinvasive Behandlung angeborener Herzfehler spezialisiert. Gerne beraten wir Sie ausführlich und prüfen, ob eine Ballonierung oder ein Stent bei Ihrem Hund sinnvoll ist.